Nachdem mich die Franken Brlabl mit ihrem Album doch tatsächlich in ein Wounderland (hier geht es zum Review) aus Stoner, Death Metal und Sludge Metal hineingezogen haben, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mit der Band ein Interview zu machen. Danke an Roman und Pretzl, die sich amüsant meinen Fragen gestellt haben und so einen Einblick in ihr Wounderland zuließen.
Time For Metal / Jürgen S.
Zunächst einmal danke, dass ihr euch Zeit für das Interview genommen habt. Bei solch einem Bandnamen stellt sich natürlich die Frage, woher der kommt oder wie ihr auf solch einen Namen gekommen seid!? Hört sich ja irgendwie wie ein Gebrlabl von einem Kleinkind an. Schwer auszusprechen und bleibt nicht unbedingt im Kopf in der richtigen Schreibweise hängen, oder? Oder ist Brlabl irgendetwas Fränkisches?
Brlabl / Pretzl
Hallo und nööö … Brlabl ist kein fränkisches Wort und eigentlich abgekoppelt von jeglichem Dialekt oder irgendeiner Sprache. Es ist eher eine Mischung aus Wort und Laut, stammt von einem uralten Bekannten und wäre am ehesten mit einem „Wie bitte?“ zu vergleichen. Du kannst es auch als lustige Rache sehen. Wenn dir einer eine Story drückt, der du nicht folgen kannst, siehst du ihn einfach fragend an und sagst „Brlabl?“. Von deinem Gegenüber wirst du große Augen bekommen, durch die du direkt die verzweifelte Aktivität seines Gehirns erkennen kannst. Probier es aus … es lohnt sich! Und warum die Band nicht einfach Brlabl nennen? So brutal nichtssagend und gerade deshalb vielfach interpretierbarer Schwachsinn, der uns die größtmögliche Freiheit gibt, uns zu entfalten, außerdem kann man keine Musikrichtung vom Namen herleiten (nix dark, black, evil etc.) … Musickness halt. Und wenn der schwierige Name die erste Barriere überwunden hat, denke ich, bleibt er auch hängen.
Time For Metal / Jürgen S.
Ihr habt es echt geschafft, in acht Jahren Bandgeschichte (seit 2013 seid ihr unterwegs, oder?) erst eine EP mit dem Titel To Hell With That Shit und nun in diesem Jahr das Album mit dem Wounderland herauszubringen. Wieso ist so viel Zeit ins Land gegangen? Habt ihr sonst zu viel zu tun, oder wie kommt es? Dauert es echt so lange, eure Musik in ein Gebrlabl zu fassen? Ist da vllt. der Titel eines Songs auf dem Album bezeichnend: Everything Wants To Grow?
Brlabl / Pretzl
Sicher! (lachenderweise) Brlabl wants to grow, too. Zum einen spielt ja jeder noch in mindestens einer anderen Band. Zum anderen machen wir es eher so, dass wir fast alles vorher live spielen und erst dann die CD aufnehmen. Wir sind verdreht durch und durch und zelebrieren das ohne Eiligkeit.
Time For Metal / Jürgen S.
Was machen die einzelnen Bandmitglieder, wenn sie sich nicht im Wounderland befinden?
Brlabl / Pretzl
Naja, alle arbeiten in Vollzeitjobs und spielen noch woanders rum. Hägar, unser Bassist, spielt noch bei The Blackscreen, der Uwe, unser Schlagzeuger, bei Buzzride und ExNirutok und ich spiele auch noch bei ExNirutok.
Brlabl / Roman
Wenn ich nicht im Wounderland bin, befinde ich mich im Arbeitsland und zocke ebenfalls noch in anderen Bands. Seit 2001 bin ich noch bei der Melodic Death Metal Band Soul Demise als Schreihals unterwegs und zusammen mit Simon Hammer, einem Freund von mir, den ich schon ewig kenne, arbeite ich gerade an einem Projekt Namens Nomis Namor (Death Black Metal).
Time For Metal / Jürgen S.
Ist es vllt. der Coronakrise zu verdanken, dass es dieses Album überhaupt gibt? Das habe ich jetzt öfters in letzter Zeit von Bands gehört. Trifft das bei euch auch so zu, oder ist die Entstehung des Albums unabhängig davon?
Brlabl / Roman
Also das Album war schon vor der Krise geplant und wir hatten auch schon damit angefangen, die Songs im Studio einzuspielen. Problem war natürlich, dass wir uns durch Corona nicht mehr treffen konnten und zwar die meisten Aufnahmen fertig waren, aber Mix und Master erst mal liegen blieben bzw. noch nicht so waren, wie wir das wollten. Das war doch etwas frustrierend, da wir ultraheiß auf unseren ersten Longplayer waren. Sobald die ersten Lockerungen in Kraft traten, ging’s weiter und wir setzten uns an den Feinschliff des Albums.
Time For Metal / Jürgen S.
Das Album Wounderland habt ihr bei Kernkraftritter Records herausgebracht. Wie unterstützt euch das Label? Wounderland gibt es auf CD und auch auf Vinyl in vier verschiedenen Farbauflagen. Von jeder Farbauflage gibt es gerade mal 30 Stück. Lohnt sich das überhaupt, oder ist das nur ein Gag? Von den Bands weiß ich, dass gerade Vinylkleinstauflagen in der Herstellung recht teuer sind.